Digitale Kameras verwenden einen Bildsensor, um das Bild in eine digitale Datei zu verwandeln. Im Folgenden gebe ich einen kleinen Überblick über die Sensorgrößen, die aktuell den Kameramarkt bestimmen.
Das klassische Kleinbildformat für Fotoapparate mit Film hat eine Negativgröße von 36 mm * 24 mm. Das Format war das am meisten verbreitete Filmformat, da es einen idealen Kompromiss zwischen Größe des Negativs und Qualität darstellte.
Für digitale Kameras ist das Kleibildformat sehr groß, da die Sensoren dadurch sehr teuer werden. Die heutigen Kameras mit dem sogenannten Vollformat bzw. Vollformatsensor kosten in der Regel über 1000,00 € und werden vor allem von professionellen Fotografen verwendet.
Um erschwinglichere Kameras herzustellen zu können, wird das APS-C-Format benutzt. Es hat eine Sensorfläche mit circa 40% des Vollformats. Durch den kleineren Sensor sinken die Kosten für den Sensor und es lassen sich preiswertere Objektive herstellen. Das Format beherrscht den Markt für gehobene Amateure bis hin zu Profifotografen.
Mit dem Micro-Four-Thirds-Format (MFT) schufen ein Panasonic und Olympus ein weiteres Sensorformat, das kleinere und kompaktere Kameras ermöglicht. Das besondere an MFT ist das Seitenverhältnis von 4:3, dass nicht dem klassischen Vollformat mit 3:2 entspricht. Die Sensorfläche hat nur 26% des Vollformats. Das MFT-Format hat zu zahlreichen Diskussionen über die Qualität des kleineren Sensors geführt.
Ein relativ neues Format ist der 1 Zoll Sensor mit 13,4% der Fläche des Vollformats. Er findet seine Anwendung in sogenannten Edelkompaktkameras, die vor allem damit beworben werden, dass sie eine bessere Qualität als Kompaktkameras und Smartphones erreichen. Allerdings ist das Preis-/Leistungsverhältnis bei diesen Kameras eher ungünstig, für den Preis einer Edelkompakten sind auch Kameras mit größerem Sensor erhältlich.
Die kleinen Sensoren zwischen 1/1,7 Zoll bis 1/2,5 Zoll werden in Kompaktkameras verwendet. Insgesamt ist es schon erstaunlich, wieviel Qualität die Hersteller aus den kleinen Sensoren herausholen. Da die Kompaktkameras fest eingebaute Objektive haben, können die Hersteller Objektive, Sensoren und Elektronik genau aufeinander abstimmen. Die Unterschiede zu größeren Sensoren werden vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen deutlich.
Die folgende Tabelle zeigt die Sensorgrößen in der Übersicht:
Bildsensor | Breite (mm) | Höhe (mm) | Fläche (mm²) | Prozent | Seitenverhältnis |
Vollformat | 36 | 24 | 864,00 | 100,0 | 3:2 |
APS-C (Nikon, Sony) | 23,6 | 15,8 | 372,88 | 43,2 | 3:2 |
APS-C (Canon) | 22,5 | 15 | 337,50 | 39,1 | 3:2 |
MFT | 17,3 | 13 | 224,90 | 26,0 | 4:3 |
1 Zoll | 13,2 | 8,8 | 116,16 | 13,4 | 3:2 |
1/1,7 Zoll | 7,6 | 5,7 | 43,32 | 5,0 | 4:3 |
1/1,8 Zoll | 7,2 | 5,3 | 38,16 | 4,4 | 4:3 |
1/2,3 Zoll | 6,2 | 4,6 | 28,52 | 3,3 | 4:3 |
1/2,5 Zoll | 5,8 | 4,3 | 24,94 | 2,9 | 4:3 |
Beim Kamerakauf sollte man sich über die Sensorgröße schlau machen. Je größer der Sensor ist, desto besser ist die Bildqualität. Natürlich spielen auch noch andere Faktoren wie die Zahl der Megapixel, die Prozessoren der Kamera und schließlich die Optik eine Rolle. Als grobe Richtung lohnt sich aber auf jeden Fall ein Blick auf die Sensorgröße einer Kamera.
Wer gerne wissen möchte, welche Größe der Bildsensors seiner Kamera hat, kann sich auf der folgenden Website schlau machen: das Online-Magazin digitalkamera.de bietet eine große Sammlung von Datenblättern an.